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Motorradfahren mit Sweatshirt und Jeans? Keine gute Idee!

Deutscher Exklusivbericht!
brittanyBrittany Morrow fiel vor etwa einem Jahr bei hohem Tempo vom Motorrad ihres Freundes, nur mit Sweatshirt und Jeans bekleidet. Ihre schweren Narben, die von den knochentiefen Abschürfungen stammen, werden sie ihr Leben lang daran erinnern. Auf SpeedFreakInc erzählte sie im Oktober 2006 ihre Geschichte: wie es zum Unfall kam und wie schmerzhaft und lange ihr Weg der Genesung gewesen ist (SpeedFreakInc gibts nicht mehr, der Originaltext ist nun auf Brittanys Website Rock The Gear abrufbar).
Exklusiv im deutschen Sprachraum haben wir die Erlaubnis eingeholt, Brittanys Geschichte auf Deutsch zu übersetzen. Sie soll allen Bikern eine Warnung sein:

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Asphaltausschlag extrem: wie es dazu kam, wie es sich anfühlt und was man draus lernen kann

Veröffentlicht am 4.10.2006 auf SpeedFreakInc.com

von Brittany Morrow
ins Deutsche übertragen von Ernst Michalek

Vor einiger Zeit entdeckten wir auf einer Surftour durchs Netz das Oben-Ohne-Foto einer Blondine. Auf den ersten Blick ein hübsches Mädchen, auf den zweiten Blick offenbarten sich die riesigen Narben auf Ihrem Körper. Wir machten uns auf die Suche, um die Geschichte dieses Mädchens herauszufinden. Hier ist sie – die Geschichte einer starken Frau, die dem Tod von der Schaufel gesprungen war.

EIN JAHR DANACH

brittany1Beim Blick in den Spiegel kann ich es kaum glauben, dass meine Narben nun schon mehr als ein Jahr alt sein sollen. Wenn ich meinen Bauch und meinen Brustkorb berühre, kann ich es kaum glauben, dass dort wieder Fleisch und Haut zu spüren ist, kann es kaum glauben, dass ich die sichtbaren Spuren meines Unfalls mein Leben lang behalten werde. Noch immer glaube ich manchmal, dass das alles nur ein böser Traum ist – dass ich eines Tages erwache und mich in meiner Haut wieder wohl fühlen kann. Leider ist das alles echt, der Folgen meines größten Fehlers werden mich den Rest meiner Tage begleiten. Trotzdem bin ich froh, überhaupt noch am Leben zu sein, auch wenn ich nach wie vor Schmerzen habe. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, wenn ich mit den Fingern über dickes Narbengewebe streiche, wo einmal meine eigene, weiche Haut gewesen war – denn hätte ich nicht überlebt, gäbe es überhaupt nichts mehr, das ich streicheln könnte. Mein Leben hat einen Sinn und ich genieße jeden Tag, den ich leben darf.

DER UNFALL

Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen, selbst in meiner verschwommenen Erinnerung an die Ereignisse vor einem Jahr. Nach längerer Zeit der Motorrad-Abstinenz freute ich mich auf einen Ausflug als Sozia auf der GSXR 750 meines Freundes Shaun. Ich hatte meine Lesebrille gegen lässige Sonnenbrillen getauscht, trug anstatt meines Cowboyhutes einen zu großen Motorradhelm und sonst auch nicht rasend tolle Schutzkleidung: Capri-Jeans, Turnschuhe und ein eilig über meinen Bikini gestreiftes Sweatshirt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einfach nicht daran gedacht, dass ich keinerlei Schutz gegen Verletzungen bei einem Sturz hätte – es würde doch sowieso nix passieren. Die Realität hat mich an diesem Sonntag verblüffend schnell eingeholt.

Als wir auf Highway 550 etwa 7 Kilometer unterwegs waren, bemerkte ich, dass es immer schwieriger wurde, gegen den Fahrtwind anzukämpfen, um dicht hinter Shaun am Motorrad zu bleiben, ohne sich allzu sehr an Shaun selber anzuhängen. Ich legte meine Hände daher um ihn herum auf den Benzintank und rückte so nah wie möglich an ihn heran. Als wir durch die nächste Rechtskurve bergab unterwegs wurden, beschleunigte Shaun weiter. Ich begann mich zwar zu fürchten, glaubte aber, dass ich den steigenden Winddruck schon aushalten würde. Plötzlich ein heftiger Windstoß – und ich begann, auf der Sitzbank nach hinten zu rutschen. Ich spürte, wie die kühle Luft den leeren Raum zwischen meiner Brust und Shauns Rücken füllte.

Auf einmal traf der Fahrtwind meinen Kopf wie ein Ziegelstein und unsere Körper entfernten sich schlagartig voneinander; mein Helmvisier hatte sich plötzlich komplett geöffnet. Die Kraft zerrte derart an meinem Kopf und meinem Helm, dass mein Blick in den Himmel wanderte und mein kompletter Körper nach hinten von der Sitzbank gerissen wurde. Ich erinnere mich an den sinnlosen Gedanken, dass, wenn ich mich an Shauns T-Shirt festhalten würde, er auch rücklings von der Maschine fallen würde. Aber um es überhaupt noch zu probieren, sich an Shaun festzuhalten, war es bereits zu spät. Ich war zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde in der Luft, aber es durchliefen mich hunderte Gedanken auf einmal. Ich dachte nicht daran, mit welch enormer Geschwindigkeit ich am Asphalt aufschlagen würde oder welche bleibenden Schäden ich wohl davontragen würde. Ich dachte nur daran, wie es dazu gekommen war, dass ich an diesem Wendepunkt meines Lebens angelangt war. Ich versuchte mich an die Grundregeln, wie man einen Sturz vom Pferd ohne Schäden übersteht, zu erinnern. Ich hatte im Jahr davor einige Gelegenheiten gehabt, das auszuprobieren und versuchte daher, möglichst locker zu bleiben. Das war das einzige, was ich in diesem Moment tun konnte – nichts.

brittany2Als ich auf dem Boden aufschlug, blieb mir die Luft weg. Ich spürte jeden Quadratzentimeter meines Körpers der Kontakt mit dem Asphalt bekam, ich hörte mein Wimmern und meine Gebete unterm Helm, als ich mich nach Luft ringend auf dem unbarmherzigen Untergrund dutzende Male überschlug und dahinrutschte. Binnen weniger Sekunden war mir in diesem Moment klar, dass ich wohl sterben würde – das war weit schlimmer, als alles, was mir bisher widerfahren war. Meine Augen waren geschlossen, nachdem ich mehr als 160 Meter am rauen Asphalt dahingeschlittert war und endlich zum Stillstand kam. Ich verlor während der ganzen Aktion nicht das Bewusstsein – ich erinnere mich jedoch, dass ich mir gewünscht hatte, es wäre so.

brittany3Im ersten Moment spürte ich gar nichts. Es dauerte einige Zeit, bis jemand an meiner Seite war und so hatte ich genug Zeit, um erstmal zu probieren, mich selbst zu bewegen. Was ich sofort bemerkte, war, dass ich wohl meinen linken Schuh verloren hatte und der heisse Asphalt auf meinen Zehen wie Feuer brannte. Mein rechter Fuß fühlte sich steif an, ich konnte ihn keinen Zentimeter bewegen – ich dachte, er würde gebrochen sein. Meine Knie hatten während der Reise über den Asphalt offenbar ins Freie gefunden und kleine Steinchen waren daran haften geblieben – so dachte ich jedenfalls. Später fand ich heraus, dass meine Kniescheiben selber über den Boden gerutscht waren, die darüber liegende Haut dürfte nach dem ersten Bodenkontakt sofort abgetragen worden sein. Mein rechter Arm lag bewegungsunfähig unter meinem Körper und meine Schulter fühlte sich brennend heiß an. Aber seltsamerweise sandte mein linker kleiner Finger in diesen Momenten den pochendsten, stechendsten Schmerz durch meinen Körper. Ich konnte sehen, wie er genau vor meinem Gesicht üppig blutete. Ich roch mein Blut, als es sich in einer Pfütze unter meinem Körper zu sammeln begann.

Als endlich der Rettungswagen eintraf und mich die Sanitäter auf den Rücken rollten und mir meinen Helm abnahmen, hatte ich das Gefühl, ich wäre bereits seit Stunden auf dem heißen Asphalt gelegen und wäre gekocht worden. Jede Faser meines Körpers brannte wie Feuer, stechend, sengend und brennend. Das Schlimmste war, dass ich mich nicht bewegen konnte. Ich wollte so gerne meinen Arm unter meinem Körper befreien, wollte so gerne von der heißen Strasse runter. Wollte, dass die Sonne mir nicht weiter auf meinen nackten Rücken brennt. Ich wollte, dass alles einfach aufhört, jetzt, sofort. Aber es hörte nicht auf. Die Leute, die damals mit mir auf dem heißen Asphalt auf das Eintreffen des Helikopters gewartet hatten, haben mir das Leben gerettet. Ich wollte sterben, aber sie ließen mich nicht einfach meine Augen schließen und einschlafen.

Der Helikopterflug war eine rasante Angelegenheit. Das Morphium begann zu wirken, als wir im Krankenhaus gelandet waren, denn an alles weitere erinnere ich mich nur mehr verschwommen und bruchstückhaft. Ich erinnere mich, dass ein Arzt sagte, ich hätte meine komplette linke Brust verloren. Ich erinnere mich weiters, dass mich jemand gefragt hat, ob meine Familie schon verständigt worden wäre. Ein anderer Arzt fragte mich, ob er meine Wunden für die Krankenakte fotografieren dürfe. Als der Zeitpunkt gekommen war, meine Wunden zu reinigen, stellten die Ärzte fest, dass eine großflächige chirurgische Abtragung des toten Gewebes nötig sei, insbesondere an meiner kompletten linken Seite von der Hüfte bis zur Achsel. Bei dieser Gelegenheit sollte auch mein kleiner Finger und meine rechte große Zehe grob zusammengeflickt werden. Der Rest ist Dunkelheit – und eine sechsstündige Notoperation.

DAS KRANKENHAUS

Als ich erwachte, war ich in Verbände eingepackt wie eine Mumie. Ich lag am Rücken in einem Luftbett, in einem Raum, den ich nie zuvor gesehen hatte. Hatte ich geträumt, dass Shaun hier gewesen war und meine Hand gehalten hätte? Waren meine Eltern hier gewesen? Ich war verwirrt, wusste nicht, was echt gewesen war und so versuchte ich, mich aufzusetzen, um mir einen Überblick zu verschaffen. In diesem Moment traf mich der Schmerz wie ein Peitschenhieb und ich wusste mit einem Mal wieder ganz genau, wo ich war und warum ich hierhin gekommen war. Mein Rücken, meine Schienbeine, meine Schenkel, meine Hüfte, meine Unterarme, meine Handgelenke, meine Schulter, meine Fingerspitzen, mein Brustkorb, mein Bauch – der brennende Schmerz aus allen Körperteilen zugleich war überwältigend. Dieser Zustand dauerte die folgenden drei Wochen an – ich erwachte vollkommen verwirrt, der Schmerz fuhr mir wie ein Bohrer ins Gehirn und ich war sofort wieder daran erinnert, was geschehen war. Mein Zustand schien sich nicht zu bessern, egal wie oft ich versuchte, im Schlaf Erleichterung zu finden. Das Schlimmste daran war, dass der Schmerz nie ganz verschwand, außer wenn ich schlief – und dann hatte ich stets Alpträume vom Unfall. An den seltenen Tagen, an denen es mir etwas besser ging, kämmte mein Vater mir stundenlang die Haare. Das waren die einzigen Augenblicke, in denen ich kurzfristig vergessen konnte, welche Qualen ich gerade durchmachen musste.

brittany4Meine Schürfwunden waren derart schlimm, dass meine Haut nicht von selbst nachwachsen wollte. Ich hatte zuviel Haut eingebüßt, als dass mich die Ärzte einfach zusammenflicken und heimschicken konnten. Nachdem mein enormer Blutverlust nun ausgeglichen und unter Kontrolle war, musste der Verlust der Haut behandelt werden. Ich hatte also einige Hauttransplantationen vor mir. Es gab aber nur zwei Stellen an meinem Körper, an denen die Ärzte gesunde Haut abtragen konnten – nur an meinen Oberschenkeln gab es genügend große unverletzte Stellen. Damit meine riesigen Wunden heilen konnten, mussten die Ärzte nun dicke Lagen von unverletzter Haut von meinen Oberschenkeln abtragen und auf meine Verletzungen aufsetzen. Dort wurde die frische Haut chirurgisch festgeklammert. Allerdings war nicht genügend unverletzte Haut vorhanden, um alle Wunden auf einmal abzudecken. Die Ärzte mussten auch noch entscheiden, welche Bereiche zuerst behandelt würden und welche warten müssten.

VAC-Therapie: ein medizinischer Fachausdruck, der mir heute noch Gänsehaut beschert. Wenn ein Patient eine Hauttransplantation hinter sich hat, wird ein Spezialverband flächig auf dem Operationsgebiet angesetzt, unter dem mit einer Pumpe ein Unterdruck erzeugt wird. Das soll die Durchblutung der betroffenen Fläche erhöhen und die Wundheilung beschleunigen. Das nennt sich VAC-Therapie und stellt sicher, dass das verbrannte Gewebe nicht abstirbt, sondern mit der aufgesetzten frischen Haut zusammenwächst und so die Wunde vom Körper mit neuem Gewebe geschlossen werden kann. Es fühlt sich an, als hätte jemand einen riesigen Blutegel auf die schmerzhafteste Schürfwunde gelegt, die man sich vorstellen kann. Wenn man ein richtig schlimm aufgeschürftes Knie aus der Kindheit mit 50 multipliziert und auf 55 Prozent der Körperoberfläche verteilt, dann kann man sich die Schmerzen vorstellen. Und nun stelle man sich noch vor, es kommt jemand und saugt 24 Stunden am Tag mit einem kräftigen Staubsauger drauf herum. Das Gefühl einer VAC-Pumpe auf einer frischen Operationswunde ist kaum vorstellbar schaurig schmerzhaft. Jede meiner Transplantationen bekam eine Dosis Vakuum ab – nach schmerzhaften drei Wochen war ich endlich von den nervig lauten Maschinen befreit.

Was allerdings noch schlimmer als die VAC-Pumpe war: die täglichen Verbandwechsel. Wenn ich nur dran denke, dreht es mir heute noch den Magen um. An den Stellen, die von den Ärzten nicht innerhalb der ersten drei Wochen mit frischem Gewebe bedeckt werden konnten, also auf Rücken, Brustkorb, Flanke und Oberbauch mussten täglich die Verbände gewechselt werden, um die Wunden sauber zu halten. Die Verbände ersetzten mir bis zur Operation der betreffenden Stelle meine Haut. Und so fühlte es sich auch an – jeder Verbandwechsel war, als ob man die Haut abgezogen bekäme. Kalte Umgebungsluft auf die offenen Wunden – und man schreit vor Schmerzen auf. Beim Reinigen der Wunden mit Wasser stirbt man fast vor Schmerzen. In diesen Momenten würde man lieber wieder frisch verletzt auf der Strasse liegen als den täglichen Verbandwechsel zu überstehen. Diese Prozedur musste ich die ganzen zwei Monate im Krankenhaus hindurch täglich über mich ergehen lassen.

So motivierend die Physiotherapie war, so schmerzhaft war sie auch. Sich ohne Hilfe im Bett aufzusetzen, ohne Hilfe sitzen zu bleiben und sich danach wieder hinzulegen, ohne die offenen Wunden auf meinem Rücken allzu sehr zu beleidigen stellte sich anfangs als eine nahezu unlösbare Aufgabe heraus. Wo die Narben der Transplantationen schon leicht verheilt waren, versuchte ich, meine Haut leicht zu dehnen, denn das Narbengewebe war dick und hart wie Leder. Ich befürchtete schon, ich würde deshalb meine Hüften später kaum noch bewegen können. Ich erinnere mich, dass ich anfangs nur vom Aufstehen schwindelig wurde, dass ich nach einer Fahrt im Rollstuhl über den Flur einfach zusammenbrach und mir die Seele aus dem Leib kotzte. Dass ich nachts weinend wach lag, weil ich es nicht schaffte, alleine zur Toilette zu kommen. Alltägliche Verrichtungen, die man als selbstverständlich erachtet – alles nicht möglich, alles neu zu erlernen. Mit jedem Versuch die Erinnerung daran, dass ich dankbar und demütig sein sollte, überhaupt noch am Leben zu sein.

Ich fürchtete mich täglich vor dem Moment, wenn meine Ärzte das Zimmer betraten. Es war nie angenehm – ob sie mir nun eine leichte Narkose für den Verbandwechsel verabreichten, mich für eine weitere Operation vorbereiteten oder die Physiotherapie anstand. Obwohl diese Leute ja „nur“ versuchten, meine Haut zu retten und mir zu helfen, konnte ich die ganze Bande bald nicht mehr ertragen. Ich begann, meine Mitmenschen recht herb zu behandeln; meine Eltern kamen täglich zu Besuch und diese Zeit muß sehr schwierig für sie gewesen sein, weil sie meine Launen ertragen mussten. Durch die ständigen Schmerzen wurde ich richtiggehend depressiv, aber ich lehnte es ab, dagegen irgendwelche Pillen zu nehmen. Hauptsächlich deshalb, weil ich sowieso bereits 20 Tabletten zum Frühstück und 20 zum Abendessen einnehmen musste – ich wollte schlicht keine einzige noch dazu haben. Ich wurde auch mehrfach gefragt, ob ich mit einem Psychologen über den Unfall sprechen wollte, über die Alpträume, die mich jede Nacht quälten, aber ich lehnte auch das ab. Kurz zusammengefasst sorgte ich offenbar dafür, dass ich für meinen Fehler die volle Zeche zahlte, sowohl körperlich als auch mental. Die alte Brittany existierte nicht mehr.

Als ich nach meiner letzten Hauttransplantation am 16. November erwachte, hatte ich das Gefühl, als ware mein kompletter Rücken ausgetauscht worden. Der unfassbare Unterschied zwischen der riesigen offenen Wunde und frischer, neuer Haut war so herrlich, daß ich langsam wieder Mut zu fassen begann. Ich konnte erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder bequem liegen! Die Zeit war nun reif, aus dem Krankenhaus nach Hause zu gehen und den letzten, großen Schritt der Heilung zu wagen: die Rückkehr in ein normales Leben. Ich musste meine Ärzte anbetteln, nach Hause zu dürfen, aber der Gedanke, weitere endlose Wochen in einem Rehabilitationszentrum zu verbringen, war mir unerträglich. Ich wollte nur raus hier. Drei Tage nach der letzten OP, mit frisch transplantierter Haut auf den Schenkeln und pochenden Schmerzen marschierte ich tapfer im Spital den Flur entlang, also entließen sie mich nach Hause. Als meine Entlassung unterschrieben wurde, hätte ich am liebsten vor Freude laut aufgeschrieen.

DIE HEIMKEHR

brittany5Ich betrat unser Haus das erste Mal seit mehr als zwei Monaten. Der Geruch alleine zauberte bereits ein Lächeln auf mein Gesicht: das Thanksgiving-Dinner für den nächsten Tag wurde gerade vorbereitet. Mein eigenes weiches Bett, Sonnenlicht durchs Fenster, mein Hund, der voller Freude um mich herumsprang – ich genoss jeden einzelnen Moment. Verglichen mit dem Krankenhaus erschien es mir wie der Himmel selber. Ich war aber noch lange nicht alleine in der Lage, mein Leben zu meistern: meine Mutter musste mir beim Duschen helfen und mir zweimal täglich meine blutverdünnenden Medikamente spritzen. Am Weg von meinem Zimmer in die Küche musste ich regelmäßig schweißgebadet pausieren, weil meine Muskeln ja zwei Monate nicht verwendet worden waren. Ich hatte nach wie vor offene Wunden, musste eine Gehhilfe benutzen und konnte mich nicht einmal selbst anziehen, aber ich war glücklich wie noch nie zuvor, daheim sein zu dürfen.

Heimzukommen war sicherlich die beste Therapie, die man sich vorstellen kann. Die Ärzte hatten geschätzt, dass ich meine Gehhilfe etwa einen Monat lang brauchen würde, aber schon nach drei Tagen stand das Ding unbenutzt in einer Ecke meines Zimmers. Ich entfernte meine Verbände nach etwa einer Woche und begann zehn Tage danach, wieder Jeans zu tragen. Es war soweit, dass ich einem Unwissenden bereits wieder völlig normal erschienen wäre. Nur zwei Wochen nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus fuhr ich wieder mit dem Auto und begann mein Leben wieder so zu leben, als wäre ich nie vom Bike gefallen. Meine Freunde und meine Familie waren mir eine große Hilfe und es ist ihrer Unterstützung zu verdanken, dass ich so schnell wieder in mein normales Leben zurückgefunden habe.

Ich ging nach wie vor zur Physiotherapie, aber ich legte dort ein Tempo vor, das selbst meine Ärzte erstaunte. Ich konnte wieder Stiegen steigen und auch die Einheiten am Hometrainer waren kein Problem mehr. Ich hatte zwar noch immer Schmerzen, selbst alltägliche Bewegungen wie das Abwinkeln meiner Knie beim Hinsetzen schickten Wellen des Schmerzes durch meinen Körper, aber ich lernte recht bald, das schlicht zu ignorieren. Ich war so gewöhnt, dass meine neue Haut schmerzte und zog, dass ich schon bald das Gefühl hatte, es wäre nie anders gewesen. Man gewöhnt sich offenbar an alles. Mein Gehirn schaffte es tatsächlich, die steten Schmerzreize der transplantierten Haut einfach auszublenden.

Als eines Morgens mein Haar auszufallen begann, merkte ich, dass irgendwas trotzdem nicht stimmen konnte. Ich war zwar schon einen Monat aus dem Krankenhaus entlassen, aber die starken Medikamente hatten offenbar Nebenwirkungen. Derselbe Chemiecocktail, der mich im Spital am Leben und bei Laune gehalten hatte, bewirkte nun, dass meine Haare büschelweise ausfielen. Nach einer Woche des Haarausfalls (inklusive meiner Wimpern und meiner Augenbrauen) beschloss ich zu retten, was zu retten war und schnitt mir die Haare ganz kurz. Aber es war zu spät, denn zwischen den paar Strähnen, die mir noch geblieben waren, schimmerte meine blanke Kopfhaut durch. Ich entschloss mich zur Totalrasur und weinte bitterlich, als meine letzten blonden Haare am Badezimmerboden landeten.

Alles zusammen ergibt sich für meinen Sturz folgende Bilanz: 55 Prozent meiner Körperoberfläche war mit Verbrennungen dritten Grades überzogen. Schwere Sehnenverletzungen im linken kleinen Finger. Eine deformierte rechte große Zehe. Massiver Blutverlust, der hauptsächlich dafür verantwortlich war, dass im Spital meine Wunden ewig nicht heilen wollten. Indirekte Folgen meines Unfalls aufgrund des langen Aufenthalts im Krankenhaus: Lungenentzündung, Infektion des Urinaltraktes, Pseudomonaden, ein Blutgerinnsel in meinem linken Bein, Pilzinfektionen, Blutarmut (Anämie), 3 Bluttransfusionen mit einer Abwehrreaktion, 8 plastische Operationen, 31 Vollnarkosen, zahllose Hautablösungen, eine unbehandelte PTBS und Depressionen. Nach all diesen Dingen erscheint der Haarausfall eigentlich nicht erwähnenswert – meine Haare werden nachwachsen. Hauptsache, ich bin am Leben. Nach allem, was ich durchgemacht habe, werde ich nie wieder in meinem Leben etwas als selbstverständlich annehmen. So lange ich gehen, atmen und sprechen kann, werde ich froh über alles sein, was Gott in Zukunft noch für mich geplant hat.

DIE RÜCKKEHR AUFS MOTORRAD

brittany6Wenn man etwas so liebt, wie ich das Motorradfahren, ist es schwer, davon zu lassen. Selbst wenn man weiß, dass es einem beinahe das Leben gekostet hätte. Aber ich habe meine Lektion gelernt: ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, dessen Folgen mich mein Leben lang begleiten werden. Deshalb werde ich sicher mein Leben lang nie wieder ohne meine Schutzkleidung auf ein Motorrad steigen, selbst an knallheissen Tagen und auf kurzen Strecken. Meinen Helm werde ich erneuern, sobald er nicht mehr optimal passt oder nicht mehr vernünftig schließt. Anfangs hatte ich fürchterlich Schiss, selbst wenn ich nur bei gemütlichem Tempo als Sozia mitfuhr. Als ich nach einiger Zeit mich wieder an Geschwindigkeiten jenseits des Ortgebietes gewöhnt hatte, wusste ich, dass ich wieder Motorradfahren würde. Ich wollte wieder die Freiheit spüren, alleine auf einem Motorrad unterwegs zu sein und den Rest der Welt mit einem kurzen Dreh am Gasgriff im Rückspiegel verschwinden zu lassen.

Ich kaufte mir bei einem Händler in der Nähe eine Yamaha R6, Baujahr 2006. Einige Wochen lang gab mir ein guter Freund jeden Morgen Privatstunden, um mich wieder ganz sachte ans Motorradfahren zu gewöhnen. Auf einem Motorrad kann jederzeit fast alles passieren. Ich weiß, dass ich nie wieder erleben will, was ich hinter mir habe – und ich denke daran und handle danach, jedes Mal bevor ich auf ein Motorrad steige. Ich habe in den ersten Wochen am Motorrad viele neue Sachen gelernt und meine Fähigkeiten und Sinne verfeinert. Aber ich habe auch viel über mich selbst erfahren: wie stark ich wirklich sein kann. Ich kehrte zu einem Sport zurück, der mein Leben verändert hat, nachdem er es beinahe gekostet hätte.

DIE MORAL VON DER GESCHICHTE

Mein Asphaltausschlag wird mehrere Jahre brauchen, um einigermaßen gut verheilt zu sein und selbst dann wird sich meine Haut nie wieder normal anfühlen oder normal aussehen. Ich habe meine Angst vor dem Motorradfahren besiegt, aber ich werde mich nie wieder so blöde fast nackt auf ein Bike setzen, um mir wieder solch grausame Verletzungen einzufangen. Ich bin zum Prediger für gute Schutzkleidung beim Motorradfahren geworden, sei es bei Leuten, mit denen ich Motorradfahren gehe, sei es bei Leuten mit denen ich plaudere oder auch durch diese meine Geschichte. Sie soll eine Warnung für jeden Motorradfahrer, jeden Beifahrer sein. Ich möchte diese Schmerzen, die teilweise bis heute andauern, nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen – vor allem, weil es mit ein paar Extraschichten Bekleidung gar nicht dazu kommen hätte müssen. Aber alles, was ich durchgemacht habe, war nicht umsonst, wenn mein Tatsachenbericht auch nur einem einzigen Biker die Haut retten kann.

Brittany Morrow fährt nach wie vor begeistert Motorrad, widmet sich seither der Verkehrssicherheitsarbeit und hat die Website Rock The Gear ins Leben gerufen, auf der sie an alle Motorradfahrer appelliert, nur mit optimaler Schutzkleidung loszufahren. Dort findet man auch den Originaltext, den wir hier auf drivenews.at im November 2006 mit freundlicher Genehmigung von Brittany auf Deutsch übersetzt und veröffentlicht haben.

Autor: Ernst Michalek

Ausgebildeter KFZ-Techniker, Internetspezialist, geprüfter Fahrschullehrer. Fährt & repariert alte Autos. Fährt Tretroller. Liebt Benzingeruch und Autorennen. Auch online auf www.egm.at

143 Kommentare

  1. /home/andreas/blog sagt:

    Motorrad Sicherheitsbekleidung…

    Seit ich meinen Motorradführerschein habe, trage ich beim Fahren nur Sicherheitskleidung. Ich kenne das also auch gar nicht anders. Was ich überhaupt nicht verstehen kann sind dann Leute, die nur im T-Shirt, Jeans oder gar ohne Helm durch die Gegend …

  2. Pete sagt:

    Puuuh, Mensch was für ein heftiger Bericht! Ich bin so froh, dass ich das hier gelesen habe. Das werd ich mir als WordDocument immer auf dem Desktop speichern, damit ich das nicht vergesse!

    Hab mir auch gedacht, dass ich auf ganz kurzen Strecken hier durch meine Kleinstadt (kurz einkaufen oder jemanden besuchen im Rahmen von 3 Minuten Fahrzeit und 50 Km/h) gerade mal mit ner Jeans und vielleicht ohne Handschuhe fahren kann. Aber ich glaube, dieser Gedanke ist Gott sei dank gerade gestorben.

    Werde demnächst Führerschein machen. Bin jetzt 25 und werde dann direkt 125 PS fahren. Doch ich hänge an meinem Leben.

    Ich habe 1000 EURO für die Schutzkleidung eingeplant. Darin inbegriffen sind Helm, Textil Hose und Jacke, Stiefel und Handschuhe. Alles mit Protektoren natürlich.

    Ich bin sicher man kann das ganze auch gebraucht für ca 250 € bekommen, muss ja nicht unbedingt brandneu sein. Also Geld sollte hier eine untergeordnete Rolle spielen.

    Bin erstaunt, wie viele Leute hier schreiben, dass sie schon gestürzt sind. Ich kann mir gar nicht vorstellen, so zu fahren, dass ich stürze. Aber wer weiß.

    Good luck to you Brittany! Thanks for sharing your story and opening people´s eyes with that!

  3. Bikerin sagt:

    starke persönlichkeit! sag ich da nur zu brittany! solche eine kraft holt nicht jeder aus sich raus, wo sie sich anfangs doch lieber aufgeben wollte….

    ich bin fast 20.. habe den führerschein mit 18 gemacht und mir gleich ein motorrad gekauft (bmw). habe mich anfangs auch geweigert so ne blöde motorradhose anzuziehen (“mensch, die macht dick,sieht doch scheisse aus”)…. aber ich wurde zu der fahrprüfung für das motorrad schon gar nicht zugelassen, wenn ich keine schutzkleidung getragen hätte! finde ich heute nicht mehr wie richtig!

    bin vor längerer zeit im “fast” stand mal umgekippt. die mini verletzungen daraus taten schon genug weh….

    motorradfahren ist kein hobby… sondern eine leidenschaft!

  4. Nordisk sagt:

    Ích hatte vor kurzem ebenfalls eine schmerzhafte Begenung mit dem Asphalt, die aber im vergleich zu Deiner ausgesprochen lächerlich war. Anstelle meiner Hose mit Protektoren hatte ich nur eine Jeans an. Beim Abflug hat die sich natürklich am Knie gleich mal aufgelköst und eine entsprechende Wunde hinterlassen. Schon nach dieser Verletzung weiß ich dass ich ohne ausreichende Bekleidung nicht mehr fahren werde und auch keinen bei mir aufsitzen lasse.
    Ich wünsche dir für dein weiteres Leben alles erdenklich Gute und dass Du mit der Zeit die Schmerzen hinter dir lassen kannst.
    Mach weiter so Brittany!!

  5. moppedler sagt:

    Ein super Bericht!!!
    Leider gibt es so vorsichtige Fahrer, welche durch ihre überlegte Fahrweise gar keine Unfälle haben können, gell Hetzer!
    Vielleicht auch schon mal daran gedacht, dass man selber gar nicht schuld am Unfall ist?!!
    Wer beim Motorradfahren keine Schutzkleidung an hat und sich verletzt sollte eigentlich gar nicht in ein Krankenhaus sondern direkt auf die Sondermülldeponie transportiert werden. Weil wer solche Scheiße verzapft, der wird vermutlich eh nicht mehr gescheider!

  6. Jörg sagt:

    Kaum zu glauben, bin auf diesen Bericht auf der Suche nach Informationen zu meiner Schleimbeutelentzündung im Knie gestoßen…
    Da kann ich nur Fügung sagen. Bilder sagen mehr aus, als der gutgemeinte Rat mancher Mutter.
    Ich bekenne mich ehrlich als so ein Kurzstreckenesel unterwegs zu sein. Mag sein das ich als ein extrem vorausschauender Biker unterwegs bin(es ist von Vorteil wie ein PKW oder LKW Fahrer zu denken), aber alles kann man einfach nicht abschätzen.
    An alle selbsternannten Richter, die eigene Nase ist nicht weit weg, d.h. wenn eigene Fehler so angegriffen werden, reagiert man bestimmt auch anders.
    Ein herzliches Dankeschön an die Autorin, es war für mich nicht umsonst.

  7. Sebastian sagt:

    Muß auch noch was dazu schreiben…

    Ich schätze nicht viele Menschen hätten die Energie wie Brittany sie an den tag gelegt hat. Meinen Respekt dafür, ich wünsche ihr noch ein bombiges Leben und allzeit gute Fahrt!

    Der Bericht hat mich an einen Ex-Arbeitskollegen erinnert.
    Ich kam zur Arbeit und hab angefangen mich auszupellen. Goretexkombi, Protektorenhemd, fette Handschuhe, Crosstiefel,… Sein Kommentar: “So habe ich ja noch nie auf nem Motorrad gesessen!”, meine Antwort: “Na dann noch viel Glück du Pfeife!”

    Er fährt halt nur schön luftig, bekommt aber beim kleinsten Luftzug auf der Arbeit nen steifen Rücken!?!

    Fazit: Irgendjemand muß doch die Organe spenden!

    Sichere Fahrt wünscht
    Sebastian

  8. Andy R1-Chan sagt:

    HI Folks. Ich habe am 15.05.2007 einen Unfall mit meiner R1 gehabt, als ein PKW vor mir gewendet hat. Ich fuhr ihm voll in die Seite und flog schräg übers Auto und blieb dabei an der A-Säule hängen. Resultat 7 Rippen ab, Lunge zusammengefallen und abgerissen und noch so paar Innere Verletzungen. Aber nicht eine Schürfwunde und auch sonst nichts gebrochen. Und nur weil meine Schutzkleidung Tip-Top ist. Lederkombi und Stiefel mit Protektoren. Die Ärzte sagten nur zu mir Glück gehabt. Hier oben liegen die Motorradfahrer mit Schutzkleidung, die ohne liegen im Keller. Dieser Bericht von Brittany ging mir ganz schön unter die Haut. Ich denke sie hat daraus gelernt und andere lernen vielleicht auch daraus. Wünsche auch allen allzeit Gute Fahrt und immer genügend Grip. Grüße Chan

  9. Smorfl sagt:

    Wie schnell ist ihr Freund bitte gefahren?

    Sie hat versucht sich festzuhalten und wurde langsam vonm Wind nach hinten weggedrückt und hat sich dann ein dutzend Mal überschlagen?

    HALLO!?!
    Ist der 200 gefahren oder was?

    Wer so blöd ist, ist selber Schuld.

  10. Ernst sagt:

    @Smorfl: Auch wenn es Dir unglaublich erscheint – mit modernen Motorrädern erreicht man ziemlich leicht Tempo 200, schon bei etwas kräftigeren Modellen dauert das nicht einmal 10 Sekunden, knapp 6 Sekunden bei den wirklich starken Bikes. Und wenn man diese Beschleunigung wirklich ausprobiert, sollte man sich recht gut festhalten, denn erstens fährt einem sonst das Gerät buchstäblich unterm Arsch weg und zweitens pfeift bei 200 der Wind schon recht kräftig.
    Für die Zukunft bitte: Zuerst nachdenken, dann kommentieren. Danke.

  11. dl sagt:

    ehm ernst.. ich denke der ausruf nach den 200kmh ist eher darauf zu führen das es absolut verantwortungslos ist mit einem beifahrer- und erst noch ohne schutz- so zu rasen.

    in diesem sinne, an absender zurück: für die zukunft bitte: zuerst nachdenken, dann kommentieren 😉

    ich selber fahre (noch) kein motorrad. habe bis jetzt erst mal die ganze schutzkleidung beisammen, nun fängt das sparen für meine monster an 🙂

    wünsche euch allen eine gute fahrt (auch den grossschnurris hier drinnen)

  12. Ernst sagt:

    @dl: ich hatte den Ausruf nach 200 km/h eher so gedeutet – es kann sich jemand nicht vorstellen, daß der Wind aufm Moped so heftig werden kann, daß man runtergeweht wird. So klingts jedenfalls für mich. Und – es ist auch keine Frage, daß es verantwortungslos ist, mit einem Beifahrer drauf so zu rasen. Wenn ich nicht dieser Meinung wäre, hätte ich mir wohl kaum die Mühe gemacht, bei den Urhebern der Story um Erlaubnis anzufragen und die Story auf Deutsch zu übersetzen.

  13. Stunt sagt:

    Apropos, die Übersetzung ist auch klasse, nur glaub ich der Name der Verunglückten ist gar nicht veröffentlicht , wärend Brittany Morrow zur Redaktion von Speedfreaks gehört, es gibt auch andere Artikel von ihr dort 😉

  14. Ernst sagt:

    @Stunt: tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, denn Brittany Morrow ist tatsächlich die Protagonistin der Story. Sie macht mittlerweile auch auf Plakaten Werbung für Schutzkleidung (herunterzuladen auf http://tinyurl.com/ytd7eq ganz unten). Mag sein, daß sie auch zur fixen Redaktion von Speedfreaks gehört – aber gerade die Tatsache, daß ihre Story real ist und nicht “einer Bekannten von einem Freund” passiert ist, macht die Story wertvoll und lehrreich. Wenn meine Übersetzung ebenfalls nur einem einzigen Biker die Haut rettet, dann wars den Aufwand wert.

  15. max sagt:

    Hey die frau tut mir leid!
    Ich hoffe ihr geht es heute wieder gut…
    Trotzdem ist sie eine attraktive Frau die bestimmt bald einen Mann findet der sie liebt wie sie ist! Die geschichte hat mich berurehrt! ich fahre selbst motorrad und nur mit guter kleidung!!

  16. Dude sagt:

    hallo erstmal!

    habe mir im märz eine cbr gekauft und gleich darauf eine anständige (bike-)lederjacke.
    die 200er die mich die dazu passende lederhose gekostet hätte, habe ich nicht aufbringen wollen. jetzt habe ich von meinem chef zum geburtstag nen gutschein bekommen für ein motorradzubehör-geschäft (netter zug von ihm und ein passender zufall)
    jetzt wo ich diesen bericht hier lese ist mir doch irgendwie “ein licht aufgegangen”. ihr kennt das sicher… mach ich morgen, is nicht so wichtig… jaja

    ich werde mir von dem gutschein ne anständige hose kaufen UND (darüber habe ich bis jetz noch garnicth nachgedacht) noch was drauflegen und gute stiefel kaufen.

    ich fahre zwar instinktiv sehr vorsichtig, aber was nützt mir das größte talent und die größte vorsicht, wenn mich ein besoffener oder unaufmerksamer oder ein ölfleck abschießt?

    @brittney: gute besserung und danke für den denkanstoß… bilder sagen mehr als tausend worte..

    mfg DUDE

  17. Energetics » Blog Archive » Fahre niemals Motorrad mit Jeans & T-Shirt sagt:

    […] Schutzkleidung unterwegs sein sollte, zeigt der Erfahrungsbericht einer jungen Frau aus den USA: https://www.drivenews.at/?p=35 This entry was posted on Donnerstag, August 9th, 2007 at 11:40 and is filed under Eindrücke. You […]

  18. Klaus sagt:

    @hetzer

    weiter so! Aber bitte immer mit ausgefülltem Organspendeausweis!!

    Leute wie Du sichern auch mir den Arbeitsplatz, und Schwerkranken vielleicht ein angenehmeres und längeres Leben mit Deinen Organen!
    Also besser nicht rauchen, dann kann man irgendwann auch Deine Lunge transplantieren! Schade dass Dein Hirn zu klein ist, als dass es Verwendung finden könnte!

  19. pumi sagt:

    als erstes habe ich bilder bei google gesucht, dann sah ich dieses bild,-erschreckend.Ich habe sofort alles durchgelesen und war ganz schön schockiert,ich wünsche ihr gute besserung.Und das zumindest fast alles so sein wird wie vorher. gruß izy

  20. Querulant sagt:

    Selbst Schuld die doofe Nuß. Hab ich kein Mitleid! So bescheuert kann doch niemand sein(obwohl, ich kann genug davon bei uns sehen)! Und dann noch öffentlich weinen, super!

  21. omme sagt:

    Als ich den Beitrag gelesen habe wurde mir auch recht anders. Ich muß zugeben das ich mich auch das ein oder andere mal erwische wo ich nicht den kompletten Anzug anhabe. Ich bilde mir ein das es in der Stadt nicht so notwendig ist, obwohl ich eines besseren belehrt wurde als mir ein Taxi die Vorfahrt nahm und nur meine Kombi und der Helm gelitten haben. Aber der Beitrag hat mir wieder einmal die Augen geöffnet.
    Und für den Hetzer, ich war nur mit 50km/h unterwegs, trotzdem waren Jacke und Helm im A….. und zum Glück hatte ich Stiefel an, sonst wären es meine Knöchel wohl auch.

  22. philipp sagt:

    hi
    das muss ja uuuur arg gwesen sein und deine knie waren die zu dem zeitpunkt ganz offen ????????ich glaub ich fahr nie wieder motorrad ohne schutzkleidung
    du musst qualen hinter dir haben
    mfg

  23. martin sagt:

    nachdem auf der Autobahn ein LKW einen Golf rammte und dieser wild trudelnd vor mich katapultiert wurde, ein Ausweichen und eine Vollbremsung erfolglos blieben, kam ich in den Genuß eines Einschlags in einen PKW und einen Freiflug über ein gutes Stück Autobahn! (auf meiner Website beschrieben-mecksecke.npage.de)
    Ich hatte viel Glück und sehr gute Ausrüstung am Leib- Polizei, Notärzte und Sachverständige bezeichnen mein Überleben als erstaunlich..
    Unfallfolgen: CBR1000F Schrott, kleiner Finger gebrochen, operiert und mit Drähten fixiert,
    Schultermuskel teilweise abgerissen aber konservativ behandelbar, Haarriß Oberarmknochen- Abschürfungen, Prellungen und Stauchungen überall…
    Ohne Schutzkleidung und viel Glück wäre ich jetzt tot oder schwer verstümmelt!

    Grüsse
    Martin

  24. Anubis sagt:

    Hallo alle zusammen,

    fahre schon seit meinem 16. Lebensjahr Motorrad, mit 125er angefangen und danach immer größer. Da ich Eierfeilen aufgrund von extrem unbequemer Sitzhaltung verabscheue, fahre ich die gemütlichen Dinger, also hohe Gabel vorverlegte Fußrasten.
    Naja in den ersten 3 Jahren bin ich auch immer in Schutzkleidung gefahren, erstens, weil meine Eltern darauf bestanden und zweitens hörte sich das auch vernünftig an.
    Aber wie es dann halt so ist, wird man mit der Zeit unvernünftiger, die Sommer immer heißer und die Schutzkleidung immer dünner.
    Ich würde zwar nie ohne Helm, Nierengurt oder gar mit kurzer Hose oder ohne Jacke fahren, aber es gibt ja nunmal auch Sommerliche Kleidung.
    So kam es wie es kommen musste, 2004 Motorrad war Saisonmäßig angemeldet, gerade 3 Tage gefahren, meinte mir jemend in unserem Ort die Vorfahrt nehmen zu müssen. Ergebnis: Motorrad totalschaden Gabel verzoden und Vorderrad samt Felge platt. Ich hatte keine nennenswerte Verletzung, nur eine kleine Abschürfung am rechten Schienbein.
    Erkenntnis: Schutzkleidung tragen!!!
    Dann dieses Jahr 2007 Sommerurlaub, mit meiner Freundin und meiner frisch aufgebauten Chopper in Urlaub gefahren, UUrlaub ok, dann 1 Tag vor abreise noch was in der Gegend Rumgefahren, und meine Freundin die gerade 4 Monate den Führerschein hatte, hatte meinen Blinker nach links nicht gesehen, und fuhr dann links an mir vorbei, wobei ich mich gerade nach links gelehnt hatte um abzubiegen.
    Was im Bruchteil einer Sekunde so alles passieren kann ist einfach unfassbar, aber auch genauso schnell vorbei. So lag ich dann auf dem Asphalt.
    Schutzkleidung: Jeans, und ne dicke fellgefütterte Jacke.
    Ergebnis: Kleine abschürfung an rechter Hand zwischen den Knöcheln vom zeige und mittelfinger, mit denen ich meinen Rutsch über den Asphalt gebremst hatte.
    Motorrad: Lenkerriser lose, Ochsenauge lag irgendow kaputt herum und keine Spiegel mehr.
    Am Tag der Rückreise dann passierte es, wir waren gut schon 200km gefahren über land, und nicht mehr weit bis nach hause, da fhren wir durch einen Tunnel in dem alte Straßenbahnschienen lagen, ich selber merkte beim überfahren der Gleise schon einen schlag, konnte esa ber ruhig halten und weiterfahren, aber im gleichen moment sah ich meine freundin im spiegel, und wusste das sich ihre schmalen reifen auf jeden fall verfangen würden und da sah ich sie auch schon purzeln, naja schon eher ein heftiger überschlag.
    Sie war quasi komplett vermummt mit Schutzkleidung, und ihr ist fast nichts passiert, ausser ein par blaue flecken an den Beinen.
    Aber seitdem fahre ich nicht mehr ohne aussreichende Kleidung, weil mir diese Bilder nie mehr aus dem Kopf gehen werden, so viel Angst hatte ich da um Sie, aber sie stand nur 5 sekunden später auf und winkte das mit ihr alles in ordnung wäre.
    Ergebnis: Motorrad totalschrott (inzwischen komplett repariert)
    Meine Freundin hat seither Angst motorrad zu fahren und muss sich auch erst wieder an die Sache herantasten.

    Brittany tut mir auch wirklich sehr Leid, egal was andere hier geschrieben haben, von wegen selber Schuld gebe ich zwar recht, aber das ganze nachspiel mit ihren OPs und Schmerzen gehen mir sehr nahe.

  25. usa2005 sagt:

    Hallo Anubis,
    ich bin dieses Jahr auch wieder mit dem Motorradfahren angefangen und nächstes Jahr will meine Frau auch mitfahren. Welche Schutzkleidung genau trug deine Freundin ? Bis auf einen Helm (Schuberth C2) haben wir noch nichts und ich wäre für speziellen Tip sehr dankbar.
    Gruß
    Udo

  26. Johann Giesbrecht sagt:

    Du solltest eigentlich Tot sein. Aber der Herr dein Schöpfer hat dich im Leben gehalten, und das nicht nur grade so. Er muss eine Aufgabe haben für dich auf dieser Erde weil du noch in deinem Leibe wohnst. Gott Segne dich, und las dich gebrauchen von ihm, und du wirst staunen wie Gott dich Segnet. Jesus Liebt dich.

  27. Tobias sagt:

    Hallo, ich bin noch keine 18 und habe deswegen nur roller führerschein..

    da ich so ein tuning freak bin und bleibe hab ich meine Cross bissle gemotzt sie lief satte 140…km/h

    naja eines Tages hats mich auch sehr schwer erwischt…

    jetzt werd ich bald 18 . meinen Auto führerschein habe ich fast fertig..

    und ich glaube ich habe mir mit dieser entscheidung keine Motorradführerschein zu machen meinen Arsch gerettet…

    Und an Dich Süße tut mir echt leid was da passiert ist… aber du hattest Großes glück…

    Sei froh das du noch lebst..es währe schade so etwas schönes von der Erde zu lassen wie Dich.. !
    Liebe Grüße Tobi

  28. evil people rule sagt:

    Diese Frau hat so recht!!!
    Ich hatte selbst einen Unfall mit Hautabschürfungen bis zu den Knochen, lag 2 Monate im Krankenaus und seit dieser Erfahrung trage ich immer Schutzkleidung, und lass lieber 100 € mehr für gute Kleidung springen!
    Es ist sehr schwer das Risiko einzuschätzen wenn man selbst nie sowas erlebt hat, doch hört um gottes willen auf alle und fahrt nie mit t-shirt und Jeanshose!!
    Die Geschichte dieser bewundernswerten Frau ist wahr verdammt und so kann es jedem Biker erghen!!!
    Du bist erst ein guter und verantwortungsvoller Fahrer wenn du mehr auf die anderen aufpassen musst als auf dich selbst!
    Nehmt euer Leben nicht so leicht, es kann bald zu ende sein

    Pit

  29. old_biker sagt:

    Hallo Leute!
    Ich fahre seit 15 Jahren Motorrad,aber nicht von einem Kaffeehaus zum anderen,sondern wirklich Reisen tausende Kilometer.Dieses Mädchen ist noch sehr jung und hat aus jugendlichen Leichtsinn einen Fehler gemacht,den Sie bitter bezahlt hat.Den grösste Vorwurf aber mache ich Ihrem “Freund” Shaun,keine Ahnung wie alt der ist,aber Freun ist der keiner!!!Eine(n) BeifahrerIn ohne Schutzkeidung aufsteigen zu lassen ist absolut unverantwortlich!!!!Dass nächste auf Amerikas Interstates und Highways herrscht ein strenges Tempolimit ztwischen 70/80 Meilen ca.115-130 Km/h.Nach der Beschreibung dieser fahrt ist der Shaun sicher wesentlich schneller gefahren,denn bei max.130Km/h reißt es so schnell keinen vom Bock!!!!!Nach der Erzählung von Brittany Morrow hatte Sie während der Fahrt auch Angst was darauf schliessen lässt der Kamerad ist in einem Anfall von brünftigen Imponiergehabe gefahren wie ein Henker.Ein guter und verantwortungsvoller Biker merkt sofort wenn sich seine Sozia fürchtet,und stellt sein Fahrverhalte darauf ein.Auch muss man heute in Schutzkleidung nicht mehr schwitzen,man glaubt es kaum die Motorrad-Bekleidungsindustrie hat schon atmungsaktive Sommerkleidung erfunden,man muss sie halt nur kaufen und beim motorradfahren anziehen.Fazit:Jugendlicher leichtsinn und hirnloses Imponiergehabe können fatale Folgen haben.
    Unfallfreien Bikergruss old_biker

  30. old_biker sagt:

    Noch ein Nachsatz ,wenn ich schon schneller fahre dann sage ich vorher der Sozia daß sie sich unbedingt an mir festhalten soll,damit spüre ich sofort ob sie nach hinten rutscht und gefahr läuft vom Motorrad zu fallen,oder ob sie Angst bekommt und kann mein Fahrverhalten darauf abstimmen.Aber ich glaube das macht jeder Biker der ein bisschen Grips hat,wie gesagt der Shaun ist keiner davon.
    Unfallfreien Bikergruss
    old_biker
    PS:Entschuldigt die Schreibfehler im vorigen Kommentar,ja,ja das Alter 😉

  31. Wolfgang sagt:

    Es ist wohl im Nachhinein ziemlich egal, was zu diesem folgenschweren Sturz geführt hat. Tatsache ist, dass diese hübsche junge Dame vermutlich mit ein paar geringen Bläsuren davon gekommen wäre, hätte Sie ordentliche Schutzkleidung getragen. Allerdimgs, und das sollte man berücksichtigen, in den USA spielt das Thema Schutzkleidung auf dem Motorrad kaum eine Rolle – grenzenlose Freiheit ist angesagt. Aber auch bei uns Europäer wird die Schutzkleidung immer noch vernachlässigt. Oft genug sehe ich im Sommer Jungs und Mädels auf Fireblade, Ninja und Co in T-Shirt, Shorts und Badeschlappen. Nur, eines hält sich hartnäckig: Der Nierengurt. Für was der bei dieser freizügigen Bekleidung noch gut sein soll, ist mir ein Rätsel. Die Gepflogenheiten der östereichischen Motorrad-Fahrausbildung sind mir nicht geläufig. Bei uns in Deutschland aber sieht man oft genug Fahrschüler auf dem Motorrad, nur mit Jeans und irgend einer Jacke als Schutzkleidung. Nicht mal Handschuhe sind obligatorisch. Nur der Helm, denn der ist ja vorgeschrieben. Und jetzt frage ich, wie soll ich einem jungen Motorradfahrer, der gerade mit so einer Schutzkleidung den Führerschein gemacht hat, beibringe, dass er zukünftig nur noch mit Leder- oder Textilkombi, die entsprechend ausgestattet ist, sich aufs Motorrad setzen darf und dafür vielleicht auch noch fast genau so viel Geld ausgeben muss wie für sein erstes Motorrad. Und wenn sich der junge Mann schon in so lumpigen Klamotten aufs Motorrad setzt, warum sollte dann ausgerechnet die Freundin in so unerotischen Motorradklamotten ankommen?
    Wie dem aufmerksamen Leser des Schicksalberichts der jungen Frau sicherlich nicht entgangen ist, hat eben ihr Freund auch nur mit einem Shirt und irgend einer Hose bekleidet auf dem Motorrad gesessen. Noch rgendwelche Fragen?

    In diesem Sinne wünsche ich allen Bikern eine unfallfrei Saison
    Wolfgang

    P.S.: Ich fahre seit mehr als 30 Jahren Motorrad und habe noch nie ohne Schutzkleidung eine Ausfahrt gemacht. Ich habs zwar schon immer geahnt warum aber jetzt weiß ich es genau!

  32. Hinterfragt sagt:

    Wie schon gesagt: die Folgen eines Sturzes ohne Schutzkleidung kennt jeder.
    Aber: wie schleift man sich die Pelle unter den Armen weg?

  33. Melissa Ernst sagt:

    Das es dir heute wieder gut geht ist ein wunder und ich finde es auch gut, !!! ich bin 15 und fahre seit vielen jahren bei meinem vater mit und ich liebe es so sehr am liebsten würde ich auch einen führerschein machen ader da überlege ich noch ein bisschen !! Motorrag fahren ist so gefährlich aber ich luiebe dieses adrenalien und diese fehling ich liuebe alles dran ich hoffe das du immer viel glück haben wirst wenn du unterwegs bist und pass gut auf dich auch liebe grüße
    Melissa Ernst

  34. johann Giesbrecht. sagt:

    Es tut mir echt Leit. Und zum staunen das du noch am leben bist. Ist es jetzt alles ausgeheilt? Könnte ich dir irgendwie eine Hilfe sein? Und wie?
    Du kanns Gott danken das er dein zartes schönes schönes Gesicht bewart hat. Wenn du mit einen Mensch redes, was sieht er am allermeist? Dein Gesicht. Verstehst du mich? wäre dein Gesicht wie dein Rücken, das wurde sehr schwer sein das anzunehmen. Und deine Brüsten könnten weg sein, die dürftest du behalten, obwohl sie etwas untern teil beschädig sind, aber wie es aussieht, das du deine Nippels auch erhalten hast, und dafür kannst auch Gott danken. Wenn du das gute noch siehst an deinen Körper, und da für Gott dankst, dass wird dir viel helfen.
    Schreibe mir wie es dir geht. ich wohne in Kanada, und habe auch Kinder in deinem alter. Ich betete für dich.
    Tschüss!

  35. Robin sagt:

    Hart das zu lesen.

    Nach meinem Unfall am 15.10.1999 12:30Uhr hab ich mir auch langsam angewöhnt mit Schutzkleidung zu fahren.
    Eine Verletzung (offner Bruch, Schien- und Wadenbein re.) wäre wahrscheinlich zu vermeiden gewesen.

    Ich hatte mir bei einem Frontalzusammenstoß in Schräglage den offenen Bruch und eine Vorfußamputation li. zugezogen. Die Zehen sind trotz stabilem Lederstiefel nicht am Fuß geblieben.
    Das bescherte mir einen Krankenhausaufenthalt von 9 Wochen und Arbeitsunfähigkeit von einem halben! Jahr.

    Jetzt fahr ich auch wieder Motorrad. Es war wichtig für mich wieder auf das Motorrad zu steigen, da ich nach dem Unfall selbst als Beifahrer im Auto Panik bekam.

    Fahren ohne Schutzkleidung kommt für mich nicht mehr in Frage.
    Ich organisiere regelmäßig kleine Motorrad-Touren bei mir in der Gegend. Wer ohne ausreichender Schutzkleidung auftaucht, wird einfach stehen gelassen.

    Ich konnte mir auch nicht gleich die komplette Montour leisten, so hab ich mir erstmal nur eine Textil-Jacke und Handschuhe zugelegt und nach und nach kam dann die Protektoren-Hose, ne Lederjacke usw. hinzu.
    Das einzige was ich immer schon beim Mopedfahren getragen habe, waren Bw-Stiefel.
    Leider pass ich mit meinem Stumpf in keinen Motorrad-Stiefel mehr rein.

    Ich hab mittlerweile einige Unfälle hintermir, kann sie kaum noch zählen, obwohl ich erst seit ca. 15 Jahren fahre.
    Am Anfang war mehr Glück als Verstand dabei, mittlerweile bin ich froh, das ich immer ausreichend geschützt bin.
    Einen zu alten Helm gibt es bei mir z.B. nicht. Liegt vielleicht auch daran, das ich den einmal im Jahr kaputt mache.

    @all
    Lasst euch das, was Brittany wiederfahren ist, eine Lehre sein. Es muss nicht mal euer Fehler sein, der zum Unfall führt. Haltet euch immer vor Augen, das wir auf der Straße nur von Idioten umgeben sind, für die ihr mitdenken müsst.
    Meine Bezeichnung für die anderen Verkehrsteilnehmer ist:
    frei im Raum bewegende, unberechnebare Verkehrshindernisse

  36. Schöne Seite und respekt für die offenheit!!!!
    Mach das beste aus deinem leben!!!

  37. franzii sagt:

    hey…
    freunde von mir fahren auch ohne schutzkleidung nur mit helm… dann machn sie immer rennen im straßenverkehr!!
    vllt sollte ich denen mal deine seite schickn vllt merken sie dann wie gefährlich das ist…
    und nochma danke für diese seite, denn ich glaube du zeigst diese seite nicht um mitgefühl zu erlangen sondern eher um abzuschrecken und wahrscheinlich auch um damit selber klarzukommen !!

    pass gut auf dich auf lg

  38. Freaky sagt:

    Hey,

    Oh man, der Artikel ist ja echt heftig…
    da krieg ich glatt Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, wie ich als Sozia bei meinem Freund mitfahre..
    Bin nämlich seit über einem Jahr mit einem leidenschaftlichen Motorradfahrer zusammen.
    Nur leider hab ich es bis jetzt noch nicht geschafft mir vernünftige Schutzkleidung zu besorgen, außer einem Helm!
    Ich fahre zwar sehr gerne mit, aber es bleibt immer das Angst-Gefühl, dass vllt doch etwas daneben gehen könnte, zumal es schon oft genug heikle Situationen gab.
    Ich denke wenn ich mir endlich mal eine vernünftige Jacke; Stiefel und evtl. auch Hose kaufe (Handschuhe sowieso!) dann wird auch mir sicher das Fahren viel mehr Spaß machen, denn ich weiß zumindest, dass ich sicher verpackt bin ! Und das geht bestimmt auch anderen so.
    LG

  39. Hetzer sagt:

    Nach ca. anderthalb Jahren zufällig wieder hier hereingeschaut und – fast erwartungsgemäß – die entsprechenden Kommentare zu meinem gefunden …

    Für diejenigen, welche meinen, da hätte ein “unreifer” Jugendlicher geschrieben:
    Ich bin jetzt ca. 48 Jahre alt und seit ich ca. 13 oder 14 Jahre alt war auf motorisierten Zweirädern unterwegs.
    Vor ca. 30 Jahren fiel ich bei ca. 100 km/Std vom Motorrad. Ich rutschte lange und überschlug mich nach dem unvorsichtigen Versuch, dabei aufzustehen, dann auch mehrmals (Purzelbäume). Vom Rutschen war an einer Stelle die Lederjacke samt dem Pullover darunter und meine Haut weggebrannt (Fleck auf der Haut sieht man immer noch). Die Hände waren völlig offen, suppten ziemlich lange und waren tief mit kleinen Spit-Steinchen gespickt … Der Kopf war voller Beulen.
    Nach dem Einführen des Verwarnungsgeldes nach Einführen der Helmpflicht und dann vor allem nach Einführen der ECE-Pflicht bin ich lange nicht mehr gefahren.
    Inzwischen habe ich eine Befreiung von der Helmpflicht (Gurtbefreiung habe schon lange, sodaß ich wenigstens in der Zeit Auto fahren konnte), sodaß ich wieder Motorrad fahren kann.

    Inzwischen bin ich – allerdings nur in der Stadt bei weniger als 50 km/Std – schon einige Male wieder vom Moped gefallen. Kopf hatte dann wieder einige Beulen, Beine und Arme Absschürfungen und blaue Flecken. Mehr nicht. Ich war deshalb nicht zum Arzt gegangen (habe also keine Kosten verursacht; damals übrigens auch nicht!).

    Klar hätte das immer anders ausgesehen, wenn ich irgendwo draufgeknallt wäre.
    Bin ich aber nicht.

    Die Leute gucken schon blöd, wenn sie mich ohne Helm herumfahren sehen (aber hier in der großen Stadt Berlin gibt es natürlich etliche mehr mit Befreiung, sodaß das nicht allzu “exotisch” ist …).
    Aber im Sommer, wenn ich in kurzen Hosen mit freiem Oberkörper und Badelatschenunterwegs bin, glotzen sie noch mehr.
    Ich fahre aber nicht so, damit die glotzen können, sondern weil ich mich dabei gut fühle. Hat also nichts mit (wohl ironisch gemeintem) “Heldentum” zu tun.

    Die “Vernünftigen” mögen das “dumm” nennen. Das sei ihnen unbelassen.
    Ich nenne das “risikobereit”, da ich – teilweise aus eigener Erfahrung (s.o.) weiß, was da auf mich zukommen könnte.
    Zwar habe ich jetzt nur noch ein langsames Motorrad, fahre damit aber umso “krimineller” (kleine Überschreitungen der vorschrieben Höchstgeschwindigkeit, Überholen, Fahrspurwechsel, “Durchschlängeln”). Das würde sich viele hier wahrscheinlich nicht einmal mit ihren dicken Helmen, Stiefeln, Handschuhen und Protektorenanzügen getrauen …

    Ob ich das anders sehen würde, wenn ich evtl. Behandlungskosten selbst zahlen müßte, d.h. Vermögen hätte, das dafür gepfändet werden könnte, weiß ich natürlich nicht.
    Doch aufgrund meiner Persönlichkeit vermute ich, daß ich das Risiko, aufgrund eines Unfalles “pleitegepfändet” zu werden, genauso eingehen würde wie ich das Risiko eingehe, meines Lebens, meiner Knochen oder meiner Haut verlustig zu gehen.

    Wie auch schon richtig geschrieben wurde, ist das Motorradfahren an sich schon ein Risiko.
    Ich habe einige gekannt, die trotz Helm inzwischen tot sind.
    Wer also so viel Angst hat, sollte sich nicht auf ein Motorrad setzen.

    Und wer seine Knochen, seinen Kopf und seine Haut schützen will für den Eventualfall, soll das natürlich tun. Er erspart damit seinen Krankenmitversicherten im Eventualfall einige Kosten.

    Es macht mir nichts aus, wenn sich Leute darüber echauffieren, wie ich herumfahre.
    Aber mich gibt es, ich fahre, – und ich hatte (bis jetzt!) keine schweren Unfälle; insofern können die Krankenkassenbeitragszahler ganz beruhigt sein.

  40. Headless sagt:

    So lange schon am 2rad fahren und trotzdem nix begriffen, naja, wer mehrmals den Kopf anschlägt, den bringt eine unsinnige Helmpflichtbefreiung weiter im Leben.

    Krasser Fahrstil, kein Respekt vor den anderen Verkehrsteilnehmern und dann noch keine Schutzkleidung, weiter so, wir sind alle stolz auf dich, Idiot, äh Hetzer

  41. Rob sagt:

    @ Brittaney gute Besserung und allzeit gute Fahrt. Ein gutes aber auch Trauriges Beispiel über mangelhafte Bekleidung.

    Ich persönlich kratze keinen auf der sich packt und meint ein helm reicht, selbst inner Stadt nicht.

    Is hetzer schonmal schneller als 50 gefahren? Also wenn einer meiner Kollegen, Kumples oder meine Perle nicht mit Vollmontour fahren würden, würd ich mit den nicht mal losfahren….

    @ hetzer inner city wird wohl auch kaum möglich sein Durch fahrwind vonner Karre gezogen zu werden..^^

    Das man sich >>>Mal<<< packt kommt sicherlich vor aber wers des öfteren macht sollte überlegen wieso das so ist..rofl…

    Nen Freund von meinem Schwiegerfahrer is auch auf der Autobahn zu Sturz gekommen hatte Vollbekleidung an, er selber sagt Gott sei Dank denn sonst wär nicht nur der rechte Arm unter der Leitplanke hängen geblieben(wieder angenäht mit Bewegungseinschrenkungen) sonder wie bei Brittaney warscheinlich ne menge von den 2 m² Haut auf dem Asphalt die man nur einmal hat.
    Wenn man sich dann solche folge Berichte anschaut, fragt man sich wenn die Leute es nicht schaffen auf die 2m² Haut aufzupassen, haben diese dann Verantwortung genug überhaupt auf der Straße zu fahren?..

    Greetz Rob…

  42. easy- rider sagt:

    Also ich war auch so leichtsinnig und bin ohne schutzkleidung gefahren. naja wie eigentlich immer auf dem weg zur schule. und hab mich mit ca 100 gelegt. Und wie durch ein wunder ist nix passiert. Nur die jeans hat en paar abschürfungen und ich hatte nur ne winzige abschürfung an der hand

  43. Andi sagt:

    Also vor ca. 3 Monaten war ich auf meinem 125er Scooter unterwegs zu ner Freundin.
    Gut.. ein 125er Scooter ist nicht das Gleiche wie ein Motorrad, aber man kommt trotzdem schon auf ein recht hohes Tempo.
    Aufjedenfall war schon etwas dunkel (ca 10 Uhr Abends) und fahre so wie eigentlich immer mit ca. 80km/h durche Ortschaft. Leider auf einer Strecke die ich bis dahin noch nicht richtig kannte.
    Ich war so in Gedanken das ich aus einer Kurve hinaus kam und nicht bemerkte das ich leicht auf die entgegengesetzte Fahrbahn kam. Ich führ mit dem Tempo links über die Ecke einer Verkehrsinsel, über die entgegenkommende Fahrbahn, auf eine Bushaltestelle mit erhötem Bordstein und kam etwa 5m nachdem ich auf die Haltestellle gefahren bin zum liegen.
    Zumglück hatte ich entsprechende Schutzkleidung an und bin mit nur leichten Schürfwunden, nem verstauchtem linken Handgeleng, nem Schlüsselbeinbruch und ner schweren Gehirnerschütterung davon gekommen und konnte am dritten Tag schon wieder aus dem Krankenhaus. Meine Karrehingegen musste mit nem Totalschaden verschrottet werden.
    Ich werde auch nie wieder ohne Schutzkleidung fahren…das ist mir in der Hinsicht eine Lehere gewesen…

  44. Christoph sagt:

    Hallo!

    Ich arbeite selbst bei einer großen Kette für Motorradzubehör. Nur all zu oft erleben wir dort Kunden, die sich gerade für 15000€ ein Motorrad gekauft haben, eine Auspuffanlage, Miniblinker, Kennzeichenhalter usw. für knapp 1500€ bestellen und dann noch für sagenhafte 200€ eine Komplettausstattung (Helm, Jacke, Hose, Schuhe, Handschuhe) kaufen wollen. Ganz ehrlich: In diesen Moment fängt man ganz stark an zu zweifeln.

    In meinem Motorrad steckt auch viel Geld, das gehört wohl dazu. Aber: Zuerst kam die Kleidung! Wer unbedingt in Jeans fahren will: Die gibt’s inzwischen schon mit Kevlar in allen Sturzzonen. Ersetzt keine Lederhose, kostet aber auch nur 90€ und kann genau sowas wie dort oben beschrieben verhindern! Vor allem kommt mir auch keiner ohne komplette Schutzkleidung mit auf’s Motorrad – denn ich will sicher nicht dafür verantwortlich sein, dass jemandem derartiges passiert!

    Motorradfahren ist ein Hobby, eine Lebenseinstellung und ja, es ist gefährlich. Aber heutige Kleidung kann einiges und man sollte sich schon seine Gedanken machen!

    Ich habe mal irgendwo gelesen “dress for the fall, not for the ride!”

    In diesem Sinne: Alles Gute und unfallfreie Fahrt!

  45. Sicherheitskleidung auf dem Motorrad ist ein MUSS - IMMER! sagt:

    […] Sicherheitskleidung auf dem Motorrad ein MUSS ist, kannst du im Artikel “Motorradfahren mit Sweatshirt und Jeans? Keine gute Idee!” des Blogs “drivenews – Das Weblog für mobile Menschen” […]

  46. Andy sagt:

    Ich habe unbeschreiblich großen Respekt vor dieser Frau!
    Trotz eines solch furchtbaren Schicksals, dem Leben mit soviel Mut gegenüber zu treten, und trotz aller Schmerzen und Qualen, Stark sein und sich nicht unterkriegen lassen… verdient meinen größten Respekt und Achtung! Ich hatte Tränen in den Augen, als ich den Text gelesen habe… mit dem Gedanken von meinem eigenen Unfall, der nicht mal annähernd erwähnenswert im Vergleich mit diesem hier ist!
    Man sollte immer das beste aus seinem Leben machen, solange man noch die Möglichkeit dazu hat… nur reiner Leichtsinn, und alles kann vorbei sein!

    Mit besten Bikergrüßen!

  47. R6 sagt:

    Hallo

    Ich habe großen Respekt vor Dir!!
    andererseits….wenn du vernünftige Schutzkleidung getragen hättest…wäre das alles nicht passiert…und du wärst einfach aufgestanden und hättest dir im Höchtfalle ein Bein oder Arm gebrochen.

    @Hetzer..meiner Meinung nach hast du se nicht mehr alle stramm..
    Wie kann man so dumm sein, ohne Helm und Schutzkleidung zu fahren?
    Man wünscht es ja keinem aber so ein richtig fetter Unfall würde auch dich zur Vernunft bringen..da verwette ich meinen Hintern für!

    Mich bestätigt dieser Bericht, da ich IMMER mit Lederkombi fahre…oder eben minimum eine Textilkombi.
    Mein Sozi kommt definitiv auch nur mit Schutzkleidung auf den Sitz..

    Wer`s nicht will ,fährt nicht mit…fertig!

  48. Rosmarin Schatt sagt:

    als ich diesen Bericht gelesen habe, standen mir die Tränen in den Augen.
    Kaum zu glauben, dass ein Mensch so viel ertragen kann.

    wünsche auf diesem Wege für ” Brittnay” alles Glück der Erde und dass Sie wieder ganz die alte wird.

    R.SCH.

  49. Ernst sagt:

    Gegen den “lustigen” Zeitgenossen, der mit der IP 79.212.196.174 am 14.11. um 15:21 einen gesetzwidrigen Kommentar hinterlassen hat, wurde Strafanzeige bei der deutschen Polizei erstattet. Viel Spaß beim Verhör, Arschloch!

  50. me sagt:

    Auch mir standen die Tränen in den Augen!
    Es ist so schwierig, der Versuchung zu wiederstehen, im Sommer leicht bekleidet Mopped zu fahren.
    Vor 27 Jahren hatte ich auch mal grosse Hautflächen offen.

    In der Folge trug ich lange Zeit immer ne Lederkombi, wenn ich auf der Strasse fuhr.
    Und es ist soo viel leichter, nach einem Sturz mal nen neuen Lenker zu montieren, als 4 Wochen zu warten, bis das Knie wieder verheilt ist oder auch nur der aufgeschürfte kleine Finger.

    Also Leuts, seid COOL genug , Leder zu kaufen und anzuziehen – und wenns nur ne einfache Lederjeans und ne Jacke ist!

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